Um 1400 vor Chr. |
begann die germannische Besiedlung des Weichselgebietes. |
1. - 4. Jahrhundert
nach Chr. |
siedelten die germanischen Stämme der Burgunden, Vandalen, Rugier und Goten im Weichselgebiet. Die Wohnsitze der Goten nahmen die Flächen beiderseits der Mündung ein, erreichen die Ostgrenze des Ermlandes und bedecken den Südwesten Masurens. |
350 |
Abzug der gotischen Gepiden aus dem Ostseegebiet. Einrücken der Balten in die verlassenen Wohnsitz bis zur Weichsel. Ostpreußen wird durch die slawische Wanderung nicht berührt. |
um 1000 |
Erste Versuche, die in ihren nun erweiterten Wohngebieten sesshaft geblieben, jetzt im Süden und Westen von Slawen umgebenen Preußen für die christlich- abendländische Welt durch Mission zu gewinnen: 997 Missionsversuch und Märtyrertod des HI. Albert von Prag;1009 Märtyrertod Brunos von Querfurt. Beide Missionare standen Kaiser Otto III. nahe und entstammten der asketischen Bewegung des Kloster auf dem Aventin. Polnische Fürsten leisten nur unzureichende Hilfestellung. Polen selbst habe sich erst zu Beginn des 13 Jahrhunderts an der Mission beteiligt. |
Winter 1225/26 |
Herzog Konrad von Masowien ruft im Zusammenhang der preußisch - polnischen Schwierigkeiten, deren er nicht Herr wurde, den deutschen Orden um Hilfe an. (Der Orden der Brüder vom Hause des St.- Marien-Hospitals der Deutschen zu Jerusalem war 1198 im heiligen Land aus einer Hospitalgenossenschaft als geistlicher Ritterorden mit Missionsverpflichtung entstanden. Der 4. Hochmeister Hermann von Saza (1209-1239) erhebt ihn zu weltgeschichtlichem Rang und bringt ihn in Verbindung mit den führenden Mächten der Zeit, Papsttum und Kaisertum. Der erste Versuch einer missionarischen Staatsgründung im siebenbürgischen Burzenland als Grenzschutz gegen die heidischen Kumanen (1211-1225) scheitert. |
1226-1234 |
Völkerrechtliche Sanktionierung des Eingreifens des deutschen Ordens zu Preußen: Kaiser Friedrich II. verleiht aus seiner universalen Vorrangstellung dem Orden in der Goldenen Bulle von Rimini (1226) das vom Herzog von Masowien angebotene Kulmerland nebst allen weiteren Eroberungen. Konrad von Masowien vollzieht die Verträge (1230) und erkennt alle künftigen Eroberungen im heidnischen Land als Eigentum des Ordens. Eine Bulle Papst Gregor IX. aus Rieti (1234) nimmt das vom Herzog Konrad dem Orden geschenkte Kulmer Land und die Teile des Preußenlandes, die dem Christentum des Hl. Petrus angehören und verleiht es dem Orden zu ewigem freiem Besitz. |
1231- 1283 |
Besitznahme Preußen durch den deutschen Orden:
1. Phase: Großer Preußenaufstand (1243-1249) der im Frieden von Christburg (1249) erfolgreich für den Orden, unter Anerkennung der Preußen, als gleichberechtigter Partner, beendet wurde.
2. Phase: Wendung ins Innerere des Landes. Besitzergreifung der Landschaften Pomesanien, Natangen und Barten (bis 1241)
Gegründet werden die Burgen:
- 1231 Thorn
- 1232 Kulm
- 1234 Marienwerder
- 1237 Elbing
- 1252 Memel
- 1254 Braunsberg
- 1255 Königsberg
|
1233 |
Kulmer Handfeste; verbindliches Recht des Ordens für alle deutschen Siedlungen im Preußenland; die 'Magna Charta' des Ordensstaates |
1237 |
Vereinigung des livländischen Schwertbrüderordens, mit dem deutschen Ordens, damit Begründung des baltischen Zweiges des Ordensstaates. |
1243 |
Das eroberte Prußengebiet wird in die vier Bistümer Kulm, Pomesanien, Ermland und Samland geteilt. |
1252 |
Gründung der Stadt Memel. |
1260 - 1273 |
Der große Aufstand der Prußen. |
13. Sept. 1309 |
Soldiner Vertrag des Ordens mit dem Markgrafen von Brandenburg: dem Orden werden die Gebiete von Danzig, Dirschau und Schwetz abgetreten. |
1309-1407 |
Blütezeit des Ordens unter den Hochmeistern Werner von Orseln(1324-1330), Luther von Braunschweig (1331-1335), Dietrich von Altenburg (1335-1341), Winrich von Kniprode (1351-1381), Konrad von Jungingen (1393-1407).Ausbau der Verwaltung und Staatsorganisation. Planmäßige deutsche Städtegründung und Bauernsiedlungen neben den bestehenden preußischen Dörfern. Marienburg seit 1309 Haupthaus des Ordenslandes, Sitz des Hochmeisters und zentraler Verwaltungseinheiten des Landes. |
1311 |
Kaiser Heinrich VII. bestätigt dem Orden den Besitz Pommerellens |
1320 |
Bau des Hochmeister- Palastes und von 'Meisters großen Remter' in Marienburg. |
1342/43 |
Hochmeister Ludwig König erteilt Danzig eine Handfeste nach kulmischem Recht. |
1343 |
Friede von Kalisch: Ksamir d. Gr. von Polen verzichtet endgültig auf Pommerellen und Kulmerland. Erweiterung der Danziger Marienkirche zur dreischiffigen Basilika. |
bis 1350 |
Sind in Preußen rd. 1400 deutsche Dörfer gegründet worden. (93 Städte bis 1410)Großer Teil der eingeborenen Preußen werden mit deutschem Recht angesetzt. Anschluss des Landes an den Fernhandel. (Getreide, Bernstein). |
Seit Mitte des 14. Jahrhundert |
Ausdehnung der Stadt Danzig, andauerndem Zustrom meist niederdeutscher Neubürger. Danzig entwickelt sich zum größten Umschlaghafen der mittleren Ostsee. Umschlag von Salz vom Westen nach dem Osten, von Getreide und Holz nach dem Westen. Im Zentrum die ' Rechtsstadt' d.h. 'richtige Stadt' mit voll ständiger Umwallung (seit 1380). Rein deutsche Bevölkerung: Einwohnerzahl 1380 um 10.000; um 1416 20.000. |
1370 |
Die ins Samland eingefallenen Litauer werden bei Rudau geschlagen. |
1379 |
Bau des Danziger Rathaus |
1386 |
Der litauische Großfürst Jagiello heiratet die polnische Königstochter Hedwig und nimmt für sich und sein Land das Christentum an. |
1390/91 und 1392 |
Heinrich von Derby (der nachmalige König Heinrich IV. von England) beteiligt sich an den 'Litauerreisen' dem Versuch des Ordens zur Christianisierung Litauens, der als Ausklang der europäischen Kreuzzugbewegung unter Beteilung zahlreicher nicht deutscher, meist westeuropäischer Ritter dem Orden aber misslingt |
Beginn des 15. Jahrhundert |
Höhepunkt der Ausdehnung des Ordensstaates von der Oder bis zur Marwa mit dem Kernstück Ostpreußen: Erweb der Neumark (1402) Erweb Schamaitens (1404) Besitznahme der Insel Gotland (1398-1407) |
15. Juli 1410 |
Der Orden erliegt auf dem Schlachtfeld von Tannenberg der vereinigten Macht des polnischen- litauischen Doppelreiches. |
1. Februar 1411 |
1. Thorner Frieden lässt infolge der vorausgehenden militärischen Erholung des Ordens unter Heinrich von Plauen den territorialen Bestand - mit Ausnahme Schmaitens - bestehen, beseitigt aber nicht die bedrohliche außenpolitische Lage, die durch die innenpolitischen Gefahr der Opposition der Stände noch verschärft wird. |
1422 |
Der Orden tritt Gebiete auf dem linken Ufer der Weichsel ab und an Litauen alles Gebiet nördlich der Provinzgrenze der Vorkriegszeit. |
1435 |
Der "ewige Friede" zu Brzesc wird von den Ständen dem Hochmeister abgetrotzt. |
1440 |
Die ständische Opposition organisiert sich im 'Bund der Gewalt', dem 53 preußische Edelleute und 19 Städte angehören. Er hat nichts mit einer nationalpolnischen Bewegung zu tun. Führer wird Hans von Baisen. |
1454-1466 |
Der große 13 - jährige Krieg. Ausgelöst durch die ständische Revolution , die den Beistand Polens als mächtigsten Nachbarn für die Begründung eines selbstständigen Ständestaates hereinruft, dadurch aber das Land den Fremden ausliefert. |
19.Oktober 1466 |
Im 2. Thorner Frieden muss der Orden auf Pommerellen, Marienburg, Elbingen sowie das Bistum Ermland verzichten, die als politisch autonomes Gebiet mit eigenem Landtag und eigener Verwaltung aus Eingeborenen unter die Oberhoheit des König von Polen treten, bis Polen dieses Verhältnis einseitig durchbricht (1569) und mit 'Preußen kgl. poln. Anteils' (Westpreußen) eine eigene Union herstellt. Selbstständig erhalten sich nur die drei großen deutschen Handelsstädte Danzig, Elbingen und Thorn in einer Analogie der deutschen Reichsstädte gebildeten privilegierten Rechtsstellung. Der Rest des Ordens (das eigentliche Ostpreußen) bleibt dem Orden erhalten. Verlegung des Hochmeistersitz nach Königsberg. |
1519 - 1521 |
Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach sucht im "Reiterkrieg" das polnische Joch abzuschütteln. Der Versuch mißlingt. |
10.April 1525 |
Frieden zu Krakau. Albrecht von Brandenburg-Ansbach aus der fränkischen Linie der Hohenzollern nimmt den Ordensstaat als erbliches Herzogtum vom Polenkönig zum Lehen. 6. Juli Der Herzog führt die Reformation in Preußen ein. |
1525 |
Regelmäßige Postverbindungen. Bauernaufstand im Samland. |
1527-1529 |
Starke Einwanderung nach Masuren (Südliches Ostpreußen), wohl meist aus Böhmen |
1544 |
Gründung der Königsberger Universität. |
1582 |
Danzig und das kathol. Kgl. Preußen und Ermland führen den Gregorianischen Kalender ein |
1600 |
Um diese Zeit erlischt die prussische Sprache. |
1612 |
Das Lutherische Ostpreußen führt den Gregorianischen Kalender ein. |
1618 |
Kurfürst von Brandenburg (Hohenzollern) erwirbt das Herzogtum Preußen und wandelt es in ein Fürstentum um mit der Hauptstadt Königsberg |
1624 - 1630 |
I. Schwedisch - Polnischer Krieg. Weichsel-Nogat Delta von den Schweden besetzt |
1640 - 1688 |
Friedrich Wilhelm, der Grosse Kurfürst |
1646 |
Gründung der Brandenburgisch-Preussischen Post. |
1655 - 1660 |
II. Schwedisch-Polnischer Krieg. Frieden von Oliva (1660) bestätigt Unabhängigkeit Preußens (Frieden von Wehlau, 1657) gegenüber Schweden und Polen. |
1656 - 1657 |
Tatareneinfall in das südliche OstPreußen (Masuren). |
19. September 1657 |
Vertrag zu Wehlau: Der große Kurfürst erhält von Polen die Souveränität über Preußen (ohne das Ermland) zugesichert. |
3. Mai 1660 |
Vertrag von Oliva: Alle europäischen Mächte verbürgen dem Großen Kurfürsten die Souveränität in Preußen. |
1663 |
Huldigung der preußischen Stände vor dem Großen Kurfürsten nach der Gefangennahme des kneiphöfschen Schöppenmeisters Hieronymus Roth. |
1685 |
Französische Emigranten werden in Königsberg und Ostpreußen angesiedelt. |
18. Januar 1701 |
Kurfürst Friedrich III krönt sich zum König Friedrich I in Preußen zu Königsberg |
1700 - 1721 |
III.Schwedisch - Polnischer (Nordischer) Krieg. |
1708 - 1711 |
Grosse Pest in Preußen. Die Pest in Ostpreußen vernichtet ein Drittel der Bevölkerung. |
1713 - 1740 |
König Friedrich Wilhelm I. Starkes Heer. Friedenszeit. Absolute Monarchie. Straffe Zentralregierung. |
1714 - 1740 |
Repeuplierung OstPreußens nach der Pest. |
1717 |
Schulpflicht in Preußen (Pricipia regulativa,1717) gefordert. |
1732 - 1733 |
Einwanderung der 30.000 Salzburger hauptsächlich nach Preussisch-Litauen. |
1733 |
Friedrich Wilhelm I führt das militärische Cantonsystem ein. |
1736 |
Friedrich Wilhelm I erlässt Principia regulativa für das Landschulwesen, die den Grundsatz der Allgemeinen Schulpflicht fordern. |
1736 |
Ostpreußen geteilt in die "Deutsche oder Königsberger Cammer" und die "Litauische oder Gumbinner Cammer". |
1740 - 1786 |
König Friedrich II (Fredericus Rex, der "Alte Fritz"). |
1757 - 1762 |
Russen besetzen OstPreußen während des 7j.Krieges (1756 - 1763): Russische Verwüstungen im Juni 1757, Schlacht in Gr.Jägersdorf, Kreis Insterburg am 30.8.1757. |
1763 |
Friedrich II erlässt das Generallandschulreglement (Schulpflicht); |
1764 |
Einfall ausländischer Truppen (Russen?, Sachsen?) in das südliche Westpreußen: Plünderungen, Verwüstungen. |
1772 |
Erste Teilung Polens: Preußen annektiert das Polnische Preußen, das Bistum Ermland und den Netze-Distrikt(Ohne das Danziger und Thorner Territorium). Schaffung der Provinz WestPreußen. Hauptstädte Marienwerder bzw. Bromberg. Ermland Teil OstPreußens. |
1783 |
Einführung der Grund- und Hypothekenbücher sowie der kgl.Gerichte(Justiz-Ämter bis 1802) durch die Preussische Hypothekenordnung.(Nur gültig für Einwohner auf Kgl.Domainen-Land mit Praestations-Tabellen). |
1783 |
Unterschreiben meist alle Frauen mit xxx in WestPreußen, da sie zwar lesen, aber nicht schreiben können. Vor Gericht werden Frauen "in curatorischer Assistenz" durch schreibkundige Männer vertreten. Jungen lernen in der Schule lesen,schreiben,rechnen; Mädchen,lesen, beten und was zur Gottseligkeit nötig (so zu entnehmen den Grund- und Hypothekenakten von Kommerau, Amts Graudenz, WestPreußen,1783). Lehrer war meist der örtliche Geistliche, Lehrbuch Bibel und Gesangbuch. 50 Jahre später ist die Lage nicht viel besser. |
1786 - 1797 |
König Friedrich Wilhelm II. |
1787 |
"Westpreussische Landschaft" gegründet, eine Bodenkreditanstalt für adlige Güter (Rittergüter, Dominiums-Güter) auf genossenschaftlicher Grundlage, die Hypothekengelder an ihre Mitglieder vergab, indem sie selbst Pfandbriefe an die Öffentlichkeit verkaufte.Sitz:Marienwerder. Für andere Güter der Regierungsbezirke Marienwerder und Danzig mit Taxwert von 45000 Mark wurde daneben 1861 die Neue Westpreußische Landschaft als Bodenkreditanstalt errichtet. |
1788 |
"Ostpreußische Landschaft" gegründet, eine Bodenkreditanstalt für adlige Güter (Rittergüter, Dominiums-Güter) auf genossenschaftlicher Grundlage, die Hypothekengelder an ihre Mitglieder vergab, indem sie selbst Pfandbriefe an die Öffentlichkeit verkaufte. 1808 erhielt sie das Recht, ihr Geschäft auch auf bäuerliche Güter mit einem Wert von mindestens 1500 Mark auszudehnen. Die "Ostpreußische Landschaft" spielte nach der Geldreform von 1925 (Einführung der Reichsmark) eine wichtige Rolle bei der (oft vergeblichen) Rettung der Landgüter. Sie hatte ihren Sitz in Königsberg. Wieweit sie eine Rolle bei der Regulierung (Ablösung) im Rahmen der Stein-Hardenbergschen Bodenreform spielte konnte ich nicht ermitteln. Die Treuhandstelle für Umschuldungskredite in Königsberg verwaltete die nach 1925 in Konkurs geratenen Güter für die Ostpreussische |
1789 |
Mennonieten-Edikt beschränkt cantonsfreien Grundbesitz der Mennonieten und löst Auswanderungswelle nach Russland aus. Aufhebung 1867 mit Verlust der menn. Wehrfreiheit. |
1793 |
II.Teilung Polens, Preußen annektiert Danziger und Thorner Territorien. Schaffung der neuen Provinz SüdPreußen. |
1794 |
Das Allgemeine Preussische Landrecht fixiert die Familiennamen und weist die Kirchen an, Zweitschriften der Geburts-, Trau- und Totenregister jährlich bei den Gerichten zu hinterlegen, wovon heute nur ein Bruchteil die Zeiten überlebt haben. |
1795 - 1806 |
Dritte Teilung Polens: Süd- und Neuostpreußen. |
1797 - 1840 |
König Friedrich Wilhelm III. |
1802 - 1849 |
Umbenennung des Gerichts (Justiz-Amt) in "Land- und Stadtgericht", zuständig u.a. für die freiwillige Gerichtsbarkeit einschließlich Grund- und Hypothekenakten, Testamentsachen, Pupillen (Waisen), Nachlässe, Erbverträge. Akten heute in den polnischen Staatsarchiven zu suchen. |
1806 |
Abschaffung des Mahlzwangs und der Mahllisten (Mühlen-Consignationen), der die Bewohner zwang, ihre Früchte nur bei Mühlberechtigten mahlen und schroten zu lassen. |
1806 - 1813 |
Fremde Truppen (Franzosen bzw. Russen) besetzen Ostpreußen. Abnahme der Bevölkerung von 988000 (1805) auf 779000 (1813). |
1806 - 1815 |
Herzogthum Warschau und Territorium der Stadt Danzig von Napoleons Gnaden. Einführung des Code Civil mit Civil-Registern von Geburten, Trauungen, Toten (im Danziger Territorium sehr ausführlich, 1807 - 1814). |
1812 |
Juden müssen Familienamen annehmen. |
1812 |
Bodenreform durch Stein und Hardenberg beginnt, Pächter sollen Boden durch Abzahlung eigentümlich erwerben. Eintragung in die Grund- und Hypotheken- Akten auch der Höfe auf den adligen Rittergütern und den städtischen Kämmereigütern (Ablösung, Austhuung, Regulierung der bäuerlichen. und gutsherrlichen Verhältnisse). Schaffung der General-Kommissionen zur Bearbeitung und Verwaltung der Bodenreformen in Zusammenarbeit mit den Bezirks-Regierungen. Regulierungs- und Ablösungsakten heute in Berlin und in den polnischen Archiven zu suchen. |
1816 - 1819 |
Verwaltungsreform schafft neue Kreisgrenzen in Ost- und Westpreußen. Landräte und Landratsämter zuständig für die Kreisverwaltung. Bezirks-Regierungen lösen die Departements bzw. Kammern ab. Hauptstadt Königsberg für Ostpreußen, Danzig für Westpreußen. Oberlandesgericht Königsberg zuständig für Ostpreußen, Oberlandesgericht Marienwerder zuständig für Westpreußen (OLG Marienwerder Archiv heute im AP Gdansk-Danzig). Regierungsbezirke Königsberg und Gumbinnen für Ostpreußen; Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder für Westpreußen. (Landrats-, Regierungsakten heute in Berlin und in den polnischen Archiven zu suchen). |
1816 - 1867 |
Bevölkerung nimmt um etwa 80% zu. |
1817 |
Evangelische Union zwischen Lutheranern und Reformierten. |
1824 - 1878 |
Ost- und Westpreußen vereinigt zur Provinz Preußen. Hauptstadt: Königsberg. |
1840 - 1861 |
König Friedrich Wilhelm IV. |
1840 - 1905 |
Abwanderung von 630000 Personen aus Ostpreußen. |
1849 - 1879 |
Umbenennung des Gerichts (Land- und Stadtgericht) in "Kreisgericht". zuständig u.a. für die freiwillige Gerichtsbarkeit einschließlich Grund- und Hypothekenakten, Testamentsachen, Pupillen (Waisen), Nachlässe, Erbverträge. Akten heute in den polnischen Staatsarchiven zu suchen. |
1850 |
Abschaffung aller Servituten (Dienstbarkeiten) auf Grundstücken ohne Entschädigung der Grundherrn, keine Praestations - Tabellen nach 1855.Ablösung, Austhuung, Regulierung des Grundbesitzes abgeschlossen für erbliche Pächter, Gärtner usw. |
1850 |
Um diese Zeit unterschreiben etwa 16% der Männer und 40% der Frauen ihren Ehevertrag mit xxx in Anwesenheit einer schreibkundigen Assistenz. |
1852 |
Eisenbahn Danzig-Berlin vollendet. |
1857 |
Weichselbrücken bei Dirschau und Marienburg vollendet nach 12j.Bauzeit. Eisenbahn Königsberg-Berlin vollendet. |
1861 |
Ignaz Semmelweis erkennt die Ursache des Kindbettfiebers. Die Muttersterblichkeit im Wochenbett geht seither stark zurück, weil man diese Krankheit durch Hygiene verhindern kann. |
1861 |
Gründung der Kataster-Ämter zur Vermessung und Erfassung des Grundbesitzes, deren Akten eine Art Fortführung der Praestations - Tabellen. |
1861 - 1888 |
König Wilhelm I, Deutscher Kaiser 1871. |
1865 |
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Danzig gegründet. |
1867 |
Mennonieten-Edikt von 1789 und Wehrfreiheit der Mennonieten aufgehoben. |
1867 |
Rittergüter (Dominium-Güter) freigegeben zum Erwerb durch Nicht-Adlige. |
1871 - 1881 |
Ost- und WestPreußen verlieren 96820 Personen durch Auswanderung, meist in die USA, entsprechend 0,263 % der Bevölkerung jährlich. |
1872 |
Eisenbahn Allenstein - Berlin vollendet. |
1873 |
Weichselbrücke bei Thorn. |
1878 |
Die Provinz Preußen wird in die Provinzen Ost- und Westpreußen gespalten. |
1879 |
Umbenennung des Gerichts (Kreisgericht) in "Amtsgericht". zuständig u.a. für die freiwillige Gerichtsbarkeit einschließlich Grund- und Hypothekenakten, Testamentsachen, Pupillen (Waisen), Nachlässe, Erbverträge. Akten heute in den polnischen Staatsarchiven zu suchen. Schaffung der Landgerichte als Oberinstanz zwischen Amtsgericht und Oberlandegericht. |
1885 |
Kindersterblichkeit bis 1.Jahr in Ostpreußen 20% (ehelich),38% (unehelich), in Westpreußen 20,8% (ehelich), 43% (unehelich). |
1887 - 1890 |
8069 Auswanderer aus Ostpreußen, meist in die USA, entsprechend 0,1 % der Bevölkerung jährlich. 47741 Auswanderer aus Westpreußen, meist in die USA, entsprechend 0,829 % der Bevölkerung jährlich (vermutlich meist Polen). |
Im März 1888 |
Deichbrüche und letzte große Überschwemmung der Niederung zwischen der Nogat, dem Elbingfluss und der Fahrstrasse nach Marienburg. |
1888 |
König und Deutscher Kaiser Friedrich III, 99 Tage Kaiser. |
1888 - 1896 |
wird mit einem Kostenaufwand von 20 Mill. Mark die Binnennehrung der Weichsel von Siedlersfähre bis Schiewenhorst durchstochen, wodurch die jährlichen Weichselüberschwemmungen des Marienburger Werders im durch Eisgang herabgemindert werden (Weichseldurchstich). |
1888 - 1918 |
Letzter Deutscher Kaiser Wilhelm II. |
22.August 1914 |
Die Russen dringen in Ostpreußen ein. |
26.-30.August 1914 |
Schlacht bei Tannenberg. 90.000 Russen gefangen. Vernichtung der Narew-Armee. |
8.-11. September 1914 |
Schlacht an den Masurischen Seen. Rückzug der Njemen-Armee. |
7.-27. Februar 1915 |
In der Masurischen Winterschlacht wird die Russische Armee zur Aufgabe gezwungen. 100.000 Russen gefangen. |
Ab 1915 |
Ostpreußens Wiederaufbau |
1919 / 1920 |
Der Vertrag von Versaille trennt Ostpreußen vom Reichskörper ab. Danzig wird zu einem selbständigen Staat gemacht. Das Gebiet um Soldau wird zu Polen geschlagen. Übergabe des Memellandes an die Allierten. |
11.Juli 1920 |
Abstimmung in Ostpreußen. Im Bezirk Marienwerder stimmten 92,4%, im Bezirk Allenstein 97,9% für Deutschland. |
1918 - 1924 |
Grosse Geldinflation bewirkt weitgehende Entschuldung der Landwirtschaft durch Schuldentilgung mit billigem Geld. Hypothekenbesitzer sind die großen Verlierer. |
Januar 1923 |
Litauen annektiert das Memelland. |
22.März 1924 |
Das Autonomiestatut des Memellandes. |
1925 - 1933 |
Die Geldreform von 1925 (Reichsmark) verknappt das Geld und bringt Ruin in die Landwirtschaft, da die Bauern und Landwirte oft nicht auf einen strengen Sparkurs gehen. Massenzwangsversteigerungen von Bauernhöfen sind die Folge. |
1939 |
Das Memelland kehrt zum Deutschen Reich zurück. |
1945 - 1947 |
Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung in Ost- und Westpreußen. |